Etappen der Ausbildung

Die Formung der Schwestern vollzieht sich nach den Richtlinien des Kirchenrechts und unseren Konstitutionen in verschiedenen Stufen:

  • Das Postulat

    Das Postulat ist eine Probezeit für die Postulantin und für die Ordensgemeinschaft. Beide prüfen die Beweggründe und die Eignung zu einem Leben nach den evangelischen Räten in unserer Gemeinschaft. Das Postulat dient zur Klärung der Berufung und zur Vorbereitung auf das Noviziat.

    Die Postulantin hat jederzeit die Freiheit, die Kongregation zu verlassen, oder sie kann durch die zuständige höhere Oberin mit Zustimmung ihres Rates entlassen werden.

  • Das Noviziat

    Ziel des Noviziates ist, die Novizin in die spezifische Berufung unserer Kongregation einzuführen. Sie soll unser Charisma und unsere Spiritualität, sowie unsere Lebensweise kennen lernen und einüben.

    Zusammen mit den Verantwortlichen des Noviziates kann die Novizin ihren Entschluss überprüfen und sich in Freiheit entscheiden, ein Leben nach den evangelischen Räten anzunehmen und unserem Herrn Jesus Christus nachzufolgen. (vgl. can. 646)

    Das kanonische Noviziatsjahr dient dem intensiven Wachstum des geistlichen Lebens und der Persönlichkeit. Ferner kann die Novizin im zweiten Noviziatsjahr die Einheit von geistlichem Leben und apostolischer Tätigkeit erproben.

    Nach gültiger Beendigung des Noviziats kann die Novizin zur Ablegung der zeitlichen Gelübde zugelassen werden: zur ersten Profess.

    In der Tradition der Kirche wird die Ordensprofess als einzigartige fruchtbare Vertiefung der Taufweihe betrachtet. Durch sie sind wir mit Christus innig verbunden.

  • Das Juniorat

    Mit der ersten zeitlichen Profess beginnt das Juniorat. Die gesamte Dauer der zeitlichen Profess beträgt in der Regel 6 Jahre. Zunächst wird die Junioratschwester drei Jahre jedes Jahr, danach auf drei weitere Jahre die Gelübde ablegen. Nach insgesamt 6 Jahren folgt die ewige Profess, d.h. sie legt ihre Gelübde ab auf Lebenszeit:

    Das Gelübde der Armut,
    der Keuschheit um des Himmelreiches willen
    und des Gehorsams

    Die im Noviziat begonnene Ausbildung wird im Juniorat weitergeführt. Sie umfasst die spirituelle, menschliche und berufliche Fortbildung.

    Ziel des Juniorats ist die personale Reife und die stete Vertiefung des geweihten Lebens. So bereitet sich die Schwester in freier Entscheidung für die Profess auf Lebenszeit vor.

  • Weiterbildung ist eine bleibende Aufgabe

    Sie dient der Verwirklichung der Berufung jeder Schwester und der Sendung der Kongregation.

    Die Personen des geweihten Lebens müssen in jeder Lebensphase auf das Ziel der Ausbildung zurückgreifen:

    Gott zu suchen, und „mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten wie sich selbst!“

    Die Liebe zu Gott und den Mitmenschen ist ein starkes Kraftfeld, das den Weg des Wachstums und der Treue zu inspirieren vermag. (vgl. Vita consecrata 71)